Eindrücke zur internationalen Möbelmesse

Zum ersten Mal auf der imm cologne

An der Möbelbranche kommen wir alle nicht vorbei, denn jeder von uns braucht eine Einrichtung für sein Zuhause. Hierbei geht es schon lange nicht mehr nur um Funktionalität, sondern auch um Design. Eine rein funktionale Einrichtung ist in der Regel nicht genug, denn das Zuhause soll auch schön, gemütlich und repräsentativ sein. Es soll eine persönliche Note haben und die eigene Persönlichkeit in gewisser Weise widerspiegeln.

Vor rund einem halben Jahr hätte ich mich, wenn es um Möbel geht, als recht interessiert und informiert beschrieben – so gut man als durchschnittlicher Konsument eben informiert sein kann. Hersteller wie Staud, Zehdenick, ADA, Wöstmann, Actona oder Himolla waren mir jedoch zugegebenermaßen eher fremd. Nach einem halben Jahr als Social Media Managerin im Bereich Möbel- und Küchen sieht die Lage heute anders aus. Mit der Zeit kennt man nicht nur jegliche Hersteller, sondern auch sämtliche Produktlinien und Trends. Ein notwendiger Prozess, ohne den es nicht möglich wäre, Content für Kunden aus der Möbelbranche zu kreieren.

Die internationale Einrichtungsmesse imm cologne stellt jährlich über 1.200 Aussteller aus 50 Ländern vor und präsentiert dabei die neusten Trends und Wohnideen. Messen wie diese eignen sich perfekt, um einen Überblick über den Möbelmarkt zu erhalten und ein Gespür für die Neuheiten zu erlangen.

Die diesjährige imm stellte meinen ersten Besuch einer Möbelmesse dar. Ich war sehr gespannt, was mich erwarten würde und erhoffte mir, neben Inspiration einige neue Trends zu entdecken und weitere spannende Hersteller kennenzulernen.

Sobald ich auf der imm ankam, ging es auch schon gleich los. Wie auf einer typischen Messe, folgt ein Eindruck dem nächsten und man schafft es kaum, jeden Eindruck ausreichend zu verarbeiten. Neben den gängigen und bekannten Marken wie Rolf Benz entdeckte ich auch immer wieder für mich neue, beeindruckte Marken wie furninova, die ihre aktuelle Ware präsentierten.

Die Entdeckung des Neuen macht meiner Meinung nach Messebesuche wie diesen aus. Ob neue Marken, Designs oder Farbkombinationen – neue Eindrücke inspirieren, faszinieren und zeigen neue Möglichkeiten auf. Davon hätte es – wenn es nach mir geht – jedoch etwas mehr geben können. Ich lernte zwar einige neue Hersteller kennen und entdecke viele großartige Designs und Kombinationen, mehr innovative Trends hätten mich persönlich jedoch gefreut.

Selbstverständlich liegt dies unter anderem auch daran, dass ich tagtäglich mit der Möbelbranche zu tun habe und dadurch immer zeitnah Informationen über die neusten Trends erhalte. Es gibt allerdings noch einen weiteren – in meinen Augen viel wesentlicheren – Grund dafür. Diesen Grund stellen die Sozialen Medien und die damit verbundene Informationsflut dar.

Sämtliche Farbkombinationen, Materialien, Muster, Designs waren mir bereits geläufig, denn diese werden mir bereits Tag ein Tag aus auf meinem Smartphone präsentiert, ob als Werbung oder auf sämtlichen Kanälen von Influencern, denen ich folge. Die digitalen Medien sorgen dafür, dass man ständig uptodate bleibt, ohne dass man es bewusst wahrnimmt.

Einige Marken schafften es allerdings aus ihren Ständen ein kleines Erlebnis zu machen. Ein Stand, der mir sicherlich lange in Erinnerung bleiben wird, ist der von Birkenstock – und das, obwohl ich bis gestern nicht einmal wusste, dass Birkenstock in der Möbelbranche vertreten ist. Birkenstock schaffte es, nicht nur einen gewöhnlichen Messestand zu gestalten, sondern einen wahren Erlebniswald zu kreieren, mit allem Drum und Dran.

Pflanzen, Wasser und Vogelgezwitscher sorgten dafür, dass man sich weit weg von den anderen Ständen fühlte und entschleunigten von dem typischen Messestress – ein echtes Highlight, das sich definitiv vom Rest abgehoben hat. Solche Erlebnisse bleiben mir persönlich in Erinnerung, beeindrucken und inspirieren mich gleichermaßen. Dadurch merkte ich deutlicher als je zuvor, dass es bei Unternehmen lange nicht mehr darum geht, bloß ein Produkt auf den Markt zu bringen. Wie so oft ist hier Content das Stichwort. Das Produkt muss eine Geschichte erzählen und den Kunden auf mehreren Ebenen abholen, erst dann schafft es, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ganzheitliche Konzepte, die den Kunden rundum abholen, waren jedoch noch in der Unterzahl. Sehr schade, denn es gab eine Menge tolle Produkte, die man entdecken konnte.

22.064 Schritte und 16,2 Kilometer später habe ich gemerkt, dass solche Erlebnisse für mich persönlich den wahren Mehrwert solcher Messen darstellen. Davon dürfte es gerne mehr geben. Hier könnte sich die – oft so konventionelle – Möbelbranche ruhig öfter etwas trauen.