Eine gute Pressemitteilung schreiben

Was Journalisten wollen

Das Entscheidende einer guten Pressemitteilung ist der Nachrichtenwert. Die Redaktionen – egal ob Tageszeitung, Nachrichtenagenturen, Magazin, Onlinedienst, TV oder Hörfunk – erhalten täglich Dutzende bis Tausende Presseinformationen. Nur, wenn die vermittelten Informationen wie ein Puzzleteil zu dem angeschriebenen Medium passen, haben sie Chancen auf Veröffentlichung. Manchmal dient die Pressemitteilung auch als Recherchegrundlage und die enthaltenen Informationen werden möglicherweise zu einem anderen Zeitpunkt veröffentlicht. Ohne sich entmutigen zu lassen: Die Mehrzahl aller Meldungen landet allerdings im Papierkorb. Meist entscheidet bereits eine belanglose Betreffzeile darüber.

Darum müssen die ersten Sätze knallen, den Nachrichtenwert aufgreifen und dabei interessant, informativ, kurz und prägnant sein. Doch der Nachrichtenwert ist nicht alles. Auch ein solides, handwerkliches Geschick darf nicht fehlen. Ganz oben steht des Leadsatz: Was ist passiert = Fazit. Auf diese Weise stehen die wichtigsten Informationen ganz oben. Im ersten Absatz müssen die sechs W-Fragen klar herausgearbeitet und beantwortet werden: Wer sagt was, wann, wo und wie zu wem? Die nachfolgenden Informationen sollten in ihrer Relevant nachlassend aufgebaut werden, denn Redakteure kürzen von hinten nach vorne. Zum Schluss wird die vollständige Kontaktadresse angegeben.

Zusätzlich gibt es noch einige formale und stilistische Feinheiten zu beachten. Pressemitteilungen werden grundsätzlich aktiv geschrieben, Passivsätze sind tabu. Außerdem sind Selbstlob und Werbung fehl am Platz. Des Weiteren sollten Firmennamen nie in Versalien geschrieben werden, auch wenn es das Corporate Design so vorgibt. Auf Fachtermini und spezielle Abkürzungen sollte verzichtet werden. Der Einsatz von verschiedenen Zeitformen ist hingegen gebräuchlich. Der Leadsatz steht im Allgemeinen im Perfekt, während für Zitate das Imperfekt die Norm ist. Aber auch Präsens und Futur haben ihre Berechtigung.